Noch einmal: der Despot von Ankara

In der langen Kette seiner erpresserischen und beleidigenden Äußerungen sagte Erdogan zu uns Europäern folgendes:

Wir sind seit mehr als 650 Jahren ohne Unterbrechung mit unserem Staat, unserer Kultur und unserer Zivilisation in Europa präsent und werden auch weiterhin präsent sein.

Und dann fügt er, noch dreister, hinzu (hier nachzulesen):

Angesichts von fünf Millionen Türken in EU-Ländern hätten weder die EU-Institutionen noch die Mitgliedstaaten die Macht, die Türkei auszugrenzen. „In Europa sind wir nicht Gast, sondern Gastgeber“, sagte Erdogan vor Ortsvorstehern in seinem Palast.

Ach, lieber, großmächtiger Sultan, du wirst niemals – höre: niemals! – zu Europa gehören, und auch das osmanische Reich war in den 650 Jahren, von denen du schwafelst, niemals ein Teil von Europa, sondern immer nur eine Bedrohung und eine Heimsuchung Europas.

Ich habe mich nämlich ein halbes Leben lang mit der Geschichte der Griechen unter der osmanischen Herrschaft beschäftigt, und bis zum heutigen Tag (das sei dem Sultan ins Stammbuch geschrieben!) geht ein großer Teil der Probleme und des Leids der Griechen auf ihre jahrhundertelange Unterdrückung durch die Osmanen zurück.

Aber sie haben sich gewehrt – und sie waren die ersten, die sich vom Joch des Sultans befreit haben. Darauf sind sie zurecht immer noch stolz. Ein Anlaß für Europa, sich ausgerechnet heute wieder unter dieses Joch zu begeben, besteht nun wirklich nicht. Wir sollten uns jetzt vor allem um die vielen Demokraten in der Türkei kümmern, die unter der Diktatur Erdogans leiden: unter ständiger Bedrohung durch einen größenwahnsinnigen Despoten, als Insassen in  seinen Gefängnissen und möglicherweise schon bald in seinen Todeszellen.

Mit einem Mann wie Erdogan, der außer Rand und Band ist und das Land regiert, als sei es sein Privatbesitz, muß man ganz anders reden, als es die Leisetreter in Berlin tun. Milde Worte und sanfte Ermahnungen versteht so einer nicht.

Dieser Beitrag wurde unter Fernsehen und Presse, Islam, Politik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert