Brief aus einem türkischen Gefängnis

Die Schriftstellerin Asli Erdogan ist vom Sultan gleichen Namens unter fadenscheinigen Begründungen ins Gefängnis geworfen worden. Von dort ist es ihr jetzt gelungen, einen Brief nach draußen zu schmuggeln – an die Deutsche Welle. Es ist ein „dringender Hilferuf“. Einige Auszüge kann man heute im Feuilleton der F.A.Z. nachlesen:

Die Situation ist drastisch und extrem besorgniserregend. Ich bin überzeugt, daß ein totalitäres Regime in der Türkei Auswirkungen auf ganz Europa haben wird. Europa unterschätzt die Gefahren des totalen Verlusts der Demokratie in der Türkei … Die türkische Regierung hat sich entschieden, alle Gesetze zu ignorieren … Jede Meinung, die auch nur ein bißchen von jener der Herrschenden abweicht, wird gewaltsam unterdrückt.

Und sie fügt hinzu: während sich Europa auf die Flüchtlingskrise konzentriere,

zahlen in der Türkei nun Schriftsteller, Journalisten, Kurden, Aleviten und Frauen den hohen Preis der Demokratiekrise.

Europa müsse

Verantwortung übernehmen für die Werte, die es definiert hat, die Werte, die Europa ausmachen: Demokratie, Menschenrechte, freie Meinungsäußerung. Wir brauchen jetzt eure volle Solidarität und Unterstützung.

Diese Unterstützung wird den demokratischen Kräften der Türkei auf schändliche Weise versagt – gerade von den Leisetretern Merkel, Steinmeier und Obama.

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