Es kuschen auch die USA. Obama stellt sich – wohl aus strategischen Gründen – fast bedingungslos hinter den Sultan. Das ist freilich business as usual. Schon immer, auch zu kemalistischen Zeiten, waren die USA an der Seite der Türkei. Als Griechenland und die Türkei am Rand eines Krieges waren (immerhin zwei NATO-Länder!), haben sich die Vereinigten Staaten immer und bedingungslos auf die türkische Seite geschlagen. Die diskutierfreudigen, oft linken und unbequemen Griechen waren den Amerikanern nicht geheuer, und am Putsch der griechischen Obristen war die CIA sogar direkt beteiligt.
Auch jetzt begreifen die USA nicht, worum es Erdogan geht. Er will nicht etwa den IS beseitigen (den hat er ja erst groß gemacht!), sondern die Kurden. Aber die Zeiten, als noch ein Kissinger die Außenpolitik der USA bestimmt hat, sind lange vorbei.
Obama dilettiert außenpolitisch – im schlimmsten Sinne des Wortes.