Die feine Frau Mikl-Leitner ermuntert (mit traurigem Erfolg) immer mehr Balkanländer, sich mit Zäunen und Stacheldraht abzuschotten. Sie schürt die nationalen Egoismen, wo sie nur kann. Das alte Europa, das wird man jetzt schon sagen dürfen, wird das nicht überleben. Was unsere Generation, die Nachkriegsgeneration, aufgebaut hat (auch an Vertrauen!), das verramschen Mikl-Leitner, Duda, Zeman, und wie sie alle heißen, in wenigen Monaten, und wahrscheinlich tut es ihnen nicht einmal leid.
Da spielt natürlich auch Psychologie eine Rolle: endlich, endlich können sie „der Merkel“ einmal zeigen, was eine Harke ist! Und es macht natürlich Spaß, die „mächtigste Frau der Welt“ in Bedrängnis zu bringen. Aber dumm wie kleine Geister nun einmal sind, wollen sie nicht wahrhaben, was sie damit anrichten. Während Merkel auf einer europäischen Lösung beharrt und dafür sogar ihr Amt riskiert, bauen die Kleingeister Mäuerchen um ihre Länderchen – und reden tatsächlich von „europäischen Werten“!
So auch die feine Frau Mikl-Leitner:
Wir müssen uns als Europäer schon fragen, ob wir uns und unsere Werte noch ernst nehmen, wenn wir mit einem Land über eine Beschleunigung der Visafreiheit reden, das kurz davor regierungskritische Medien unter Zwangsaufsicht gestellt hat.
Als Europäer? Es tut mir leid, aber ich sehe zur Zeit nur einen einzigen Regierungschef in Europa, der noch wirklich im guten alten Sinne des Wortes europäisch denkt und handelt, und das ist Angela Merkel. Bei allen anderen herrscht zur Zeit eine krude Eigensucht, für die man sich nur schämen kann.