Das stinkt nach einer ungeheuren Heuchelei: der deutsche Groß- und Einzelhandel, der Importe aus den schmutzigsten Diktaturen der Welt bezieht (Geld stinkt nicht!), hat gemäß einer Richtlinie der EU die Kennzeichnung von Waren aus den israelischen Siedlergebieten beschlossen, und das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin ist noch weiter vorgeprescht: es hat Weine von dort eilfertig aus dem Programm genommen.
Nach Protesten hat das KaDeWe das Verkaufsverbot zwar wieder zurückgenommen, aber der Nachgeschmack bleibt, gerade bei einem Kaufhaus, das nach Hitlers Machtergreifung seinen jüdischen Besitzern gestohlen worden war.
Überhaupt: was hier von der EU als „Kennzeichnungspflicht“ verbrämt wird, ist eine offene, eine heuchlerische Diskriminierung Israels. Wenn schon an Handelspartner moralische Maßstäbe angelegt werden, dann aber an alle.
An das kommunistische China zum Beispiel, das jeden Schrott in unser Land importieren darf, an die vielen Länder, die Kleidung von Frauen und Kindern zu Hungerlöhnen herstellen lassen (Bangladesch u.a.), an Länder wie Indonesien und Malaysia, die ihr Land (und ihre Urwälder) ohne Bedenken an die großen Palmölkonzerne verscherbeln – und natürlich an die afrikanischen Staaten, deren herrschende Clans sich auch an den Exporten nach Europa mästen.
Also nicht diese Töne, meine Herren Kommissare!