Nein, das mag man sich nicht antun: das neue Literarische Quartett

Natürlich haben wir hineingeschaut – aber nicht lange: wir konnten das alles nach einer guten Viertelstunde nicht mehr ansehen. Wir haben abgeschaltet.

Wie völlig unersetzlich und unnachahmlich Reich-Ranicki und Karasek sind, das hat man bei diesem Versuch eines Imitats schmerzhaft erleben müssen. Buchstäblich in jeder Minute hat man gedacht: gibt Biller jetzt den Reich-Ranicki? Westermann die Löffler? Weidermann den Karasek?

Nein, nichts von alledem. Wie in einem Spukschloß waren die Geister der Verstorbenen immer präsent, und vor ihrer Größe kamen einem die Nachahmer sehr, sehr klein vor.

Das ist natürlich ungerecht, und es ist auch nicht ihre Schuld. Es ist die Schuld des ZDF, das versucht hat, etwas aufzuwärmen, was man einfach nicht aufwärmen kann. Es gibt nun einmal Sendungen, die mit ihren Darstellern zusammen sterben müssen. Auch der „Bloch“ war so eine Sendung, die man nach dem Tod von Dieter Pfaff einstellen mußte.

Das neue „Literarische Quartett“ bleibt, so sehr sich seine Macher Mühe geben, ein Imitat, ein Aufguß. Es wird sich nicht halten.

Aber ein Gutes hat diese späte Neuauflage: man weiß jetzt erst so richtig, was man an Reich-Ranicki und Karasek (und auch an Löffler und Radisch) hatte.

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