Man kann darüber streiten, ob es eine gute Idee war, das Literarische Quartett im gleichen Format und mit dem alten Namen wiederaufleben zu lassen. Aber über eines kann man nicht streiten: über die Sendezeit. Sie ist eine Frechheit.
Um 23 Uhr wird das neue „Quartett“ gesendet, zu nachtschlafender Zeit. Die billige Krimi-Dauerberieselung, der uns der ZDF-Indendant Thomas Bellut aussetzt, erfolgt dagegen zur besten Sendezeit: allein am heutigen Freitag laufen sechs Krimis – fast durchgehend von 10.30 Uhr („Die Rosenheim-Cops“) bis 22 Uhr („Soko Leipzig“). Unterbrochen wird die ZDF-Dauerkrimisendung nur durch – Kochsendungen.
Der Kultur gehört (allenfalls!) die Nacht.
Das Programm des ZDF wird immer billiger. Dem gesetzlichen Auftrag an einen öffentlich-rechtlichen Sender wird es schon lange nicht mehr gerecht.
Wenn die guten Nachrichtensendungen nicht wären – heute und heute-journal vor allem (keineswegs aber das unsägliche heute+, mit dem sich das ZDF in peinlicher Weise an die jugendlichen Zuschauer anbiedert!) -, dann möchte man den Sender gar nicht mehr einschalten.