Ob man einen Dialekt mag oder nicht, das liegt immer auch an den Menschen, die ihn sprechen.
Den älteren unter meinen Lesern wird es vielleicht so gehen wie mir: das Sächsische war bei uns allen schon deshalb so unbeliebt, weil es der Dialekt Walter Ulbrichts war. Immer in seiner Fistelstimme vorgetragen, wirkte die Mundart wie die Karikatur ihrer selbst (und war natürlich auch leicht zu parodieren).
Nach der Wende änderte sich das – jedenfalls bei mir – völlig. Ulbricht war lange tot, und durch die neue Unvoreingenommenheit und durch persönliche Bekanntschaften sah man dieses kluge, neugierige Völkchen plötzlich mit ganz anderen Augen.
Ach, es hätte eine richtige Liebesbeziehung werden können.
Aber dann kam – Weselsky.