So genau weiß ich immer noch nicht, aus welcher trüben Ecke diese Organisation kommt. Wenn man aber das Manifest von „Friedenswinter“ liest, wird zumindest eines klar: alles Böse auf der Welt kommt vom Westen (NATO, USA, Gauck), und das Opfer der westlichen Kriegstreiber ist der arme, friedensbewegte Putin.
Auf der heutigen Demonstration in Berlin (hier nachzulesen) stand auf Plakaten zum Beispiel „Stahlhelm ab, Herr Gauck! oder „USA-Agent Gauck“.
„Der größte Aggressor ist die Nato, das gefährlichste Land ist die USA“, sagt eine aufgebrachte Teilnehmerin. Sie wirft den Medien eine einseitige Berichterstattung vor. Zwar sei auch Putin „ein Schwergewicht“, trage aber dennoch zur Deeskalation im Konflikt bei.
Was soll man dazu noch sagen? Vielleicht könnte Eugen Drewermann, der sich mit dem „Friedenswinter“ solidarisiert, seine tiefenpsychologischen Kenntnisse einbringen, damit man den Schmarrn dieser Teilnehmerin wenigstens versteht. Aber dazu wird es nicht kommen. Drewermann selbst hat nämlich die Dummheit dieser Gruppe auf die Spitze getrieben:
Die Nato ist das aggressivste Bündnis aller Zeiten.
Wo Putin so weißgewaschen wird, daß er fast wie ein goldglänzendes Engelein dasteht, darf natürlich die Linke nicht fehlen. Sahra Wagenknecht hat den Aufruf zur Demo mit unterschrieben, und zwei Bundestagsabgeordnete der Linken marschieren leibhaftig mit: Diether Dehm, über den man einiges in der Wikipedia nachlesen kann, und Ulla Jelpke, die zwar nur „beobachten“ will, sich ansonsten aber gut in diesen merkwürdigen Haufen einfügt:
Sie findet, dass vor allem die Nato „angegriffen werden muss“. Diese dränge zunehmend an die Grenzen Russlands. Für sie steht fest: „Ich sehe keinerlei Aggressionen durch Putin oder durch Russland.“
Daß die Moderatorin auf der Bühne eine Reporterin des russischen Propagandasenders RT Deutsch ist, ist da eigentlich gar nicht mehr der Rede wert.