Separatisten aller Länder – bleibt mir vom Leib!

Meine Abneigung gegen alle Spielarten von Separatismus ist alt. Sie begann vor vielen Jahren in einem Internetforum. Es war ein ruhiges Forum, in dem man (heute eine Seltenheit im Internet!) höflich und klug miteinander diskutieren konnte. Bis – ja, bis ein Katalane dazukam und mit seinem dumpfen Haß auf Spanien, auf das kastilische Spanien natürlich, alles vergiftete. Er schürte Konflikte, stand an der Spitze immer neuer flame wars, und am Ende blieben nur Haß und Unfrieden.

Das ist für mich paradigmatisch für diese Spielart des Separatismus.

Es gibt nämlich zwei Arten von Separatismus: den echten und den Pseudoseparatismus.

Der echte Separatismus betrifft Landesteile, die von der Mehrheit brutal unterdrückt werden, das kann bis zum Völkermord gehen. Der Südsudan ist so ein Beispiel, wo der islamische Norden einen Genozid an den südlichen Völkern zumindest versucht hat, und auch das Kosovo war innerhalb Serbiens unheilbar bedroht. Wenn eine Rettung der unterdrückten Völker anders nicht möglich ist, muß man sich mit einer staatlichen Abtrennung wohl oder übel abfinden, auch wenn dadurch (man sieht es im Südsudan) oft neue Probleme entstehen.

Und dann gibt es den Pseudo– oder Wohlstandsseparatismus.

Er entsteht nicht aus der Not, sondern aus einer Art Übermut, oft aus chauvinistischem Übermut. Meist sind es zu Beginn kleine radikale Parteien, die mit allen erdenklichen Mitteln Zwietracht im Land säen. Bisweilen, etwa im Baskenland, führt das Schüren des Hasses zu Morden und Attentaten.

Es sind dann nur noch die Demagogen, die das große Wort führen.

So ist es in Katalonien, so ist es in Schottland. Kein Katalane, kein Schotte wird wirklich unterdrückt. Aber es sind in beiden Fällen jahrhundertealte Abneigungen, die von den Demagogen geschickt ausgenutzt und geschürt werden. Selbst Bayern könnte sich, wenn es nach Wilfried Scharnagl („Bayern kann es auch allein“) geht, von Rest Deutschlands abspalten.

Katalanen, Schotten, Bayern – das sind alles Beispiele aus der EU, und das sagt auch viel aus über den Zustand der Europäischen Union. Wenn sich Katalanen und Schotten als Europäer fühlten – warum sollten sie dann eine Abspaltung von ihren Vaterländern betreiben? Europa, das sieht man daraus, liegt ihnen noch weit ferner als das Land, von dem sie sich trennen wollen.

Auch deshalb sind mir solche Wohlstandsseparatisten herzlich unsympathisch.

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