Bei der ganzen „Energiewende“ glaubt man sich in ein Narrenhaus versetzt. Das ist in Deutschland so, aber in Frankreich ist es offenbar nicht viel anders.
In Gardanne bei Marseille gibt es noch ein altes Kohlekraftwerk, das aufgrund von EU-Vorgaben am 1. Januar 2016 geschlossen werden muß. Klingt gut, nicht wahr? Jetzt wird aus dem stinkenden Kohlekraftwerk ein modernes Biomassekraftwerk. Wunderbar!
Oder doch nicht?
Es ist wie fast immer und überall: man klebt auf eine Industrieanlage das Etikett „Bio!“ oder „Öko!“ oder „Nachhaltig!“ – und schon freut sich die ganze Welt.
Kann den „Bio“ Sünde sein? Und wie!
Nehmen wir einmal dieses geplante Biomassekraftwerk mit dem schönen Namen Provence-4 genauer unter die Lupe. Provence – da denkt man an endlose Lavendelfelder und den harzigen Geruch von Kiefern. Aber die „Biomasse“, die da verheizt werden soll, das sind keineswegs (wie das vor langer Zeit einmal gedacht war) biologische Abfälle, aus denen man am Ende noch etwas Gutes macht. Nein, da sollen frisch gefällte Bäume verheizt werden, insgesamt eine Million Tonnen Holz im Jahr – die Hälfte davon aus dem schönen Südfrankreich. Die andere Hälfte der Bäume stammt aus Kanada und den USA: da werden also in Nordamerika Bäume gefällt (besonders Kanada ist da, wie man weiß, völlig hemmungslos!), und dann werden diese Stämme mit dem Schiff um die halbe Welt gefahren, um in Südfrankreich verbrannt zu werden.
Wetten, daß das eine wunderbare Öko-Bilanz ergibt?
Da war das alte Kohlekraftwerk, wie man dem Artikel der Organisation Rettet den Regenwald (hier nachzulesen) entnehmen kann, ökologisch weniger schädlich als das neue und so wunderbare Biomassekraftwerk.
Ich habe es schon oft gesagt: wenn man euch Energiewenden, Biokraftwerke und Nachhaltiges jeder Art aufschwätzen will – prüft alles nach! Das meiste davon (wie die Merkelsche Energiewende) ist ein einziger Etikettenschwindel.