Manuela Schwesig, noch in der DDR mit ihrem Zwangskrippensystem sozialisiert, jubelt. Warum? In der Welt kann man es nachlesen:
Immer mehr Mütter sind erwerbstätig, und nach der Geburt eines Kindes kehren sie immer früher an ihren Arbeitsplatz zurück.
Das wundert niemanden, der die heutigen Löhne und Gehälter kennt. Welche Familie kann denn heute noch von einem einzigen Einkommen leben? Jahrzehntelang war das in Deutschland kein Problem. Heute, wo es der Wirtschaft so gut geht wie nie, sind die Löhne so niedrig, daß zum bloßen Überleben einer Familie oft zwei oder drei Arbeitsstellen nötig sind.
Es ist also brutaler wirtschaftlicher Druck, der die Frauen zwingt, nach der Geburt so schnell wie möglich wieder zu arbeiten. Natürlich wollen (und sollen) sie wieder arbeiten, aber doch nicht gerade dann, wenn das Kind krabbeln, gehen und sprechen lernt. Die ersten zwei oder drei Jahre, das ist die schönste und spannendste Zeit, da wird ein Kind geprägt, da bildet sich mit dem Vertrauen zu den Eltern auch das Grundvertrauen, das so wichtig für den späteren Lebensweg eines Kindes ist.
Wer lieber Exceldateien (oder Supermarktregale) füllt, als diese schöne Zeit mit dem eigenen Kind zu genießen, hätte vielleicht mit dem Kinderwunsch lieber noch etwas warten sollen.
Manuela Schwesig freilich, die gar nicht genug Krippen mit Kleinstkindern vollstopfen kann, sieht das natürlich anders. Ganz im Sinne der linken Ideologie betrachtet sie die Unterbringung schon der kleinsten Kinder in Krippen als eine supertolle Sache: die Mütter, die ihre Kinder lange vor der Kindergartenzeit fremdbetreuen lassen, seien „Trendsetterinnen“:
Sie erobern sich den Arbeitsmarkt zurück. Das ist gut für ihren beruflichen Erfolg, für die Chancen auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit und für das Einkommen der ganzen Familie.
Ach, das ist ja wunderbar! Aber – denkt auch irgendjemand an die Kinder?
Dreht sich das ganze Leben jetzt nur noch um den „beruflichen Erfolg“, die „Chancen“ und das „Einkommen“ der jungen Mütter?
Wenn man so etwas Kritisches sagt, kommt freilich gleich der übliche Aufschrei: die Krippe sei doch das Allerbeste für die Kleinen, da lernten sie von Anfang an ein gutes Sozialverhalten, man könne für ihre frühkindliche Bildung sorgen usw.
Alles Unfug! Ich sage es noch einmal: in den ersten ein, zwei Jahren gibt es nur ein einziges Ziel, das Eltern erreichen müssen – dem Kind so viel Liebe geben, daß es ein Grundvertrauen, ein Urvertrauen entwickelt. Dieses Vertrauen hält ein Leben lang!
Da muß man eben finanziell und in der Karriereplanung ein paar Abstriche machen. Ist das denn so tragisch? Ist es wichtiger, am materiellen Wohlstand festzuhalten, als dem Kind einen guten Start ins Leben zu verschaffen? Und das finanzielle Opfer – ich spreche aus Erfahrung! – wird durch die Freude, das Kind in den ersten Lebensjahren intensiv zu begleiten, mehr als kompensiert.