Es gibt erschütternde und empörende Nachrichten aus der Ukraine. Der prorussische Pöbel beginnt damit, im Osten des Landes ein Terror-Regime aufzubauen. Wer immer in der Ukraine bleiben will, muß damit rechnen, verprügelt und gedemütigt zu werden. Einer Gruppe von Ukrainern, die für den Verbleib in der Ukraine demonstrieren wollten, ist es schlimm ergangen (hier nachzulesen):
In der Großstadt Charkow im Osten der Ukraine bricht sich der der Hass Putin-treuer Demonstranten Bahn. Sie umzingeln eine Gruppe Pro-Europäer. Zwingen die politischen Gegner, sich in den Straßendreck zu knien. „Kriecht zu Eurem Europa“, rufen sie höhnisch. „Charkow ist eine russische Stadt!“ Der Mob verhöhnt die Gruppe friedlicher Aktivisten, die sich zur Zentralregierung in Kiew bekennt. Die Gruppe wird bespuckt, getreten, geschlagen.
Ich spreche hier ganz bewußt vom prorussischen Pöbel, denn es sind verrohte Menschen, Schläger, die für ein paar Rubel alles machen (Marx nannte sie das Lumpenproletariat). Schon Janukowski hat sich ihrer gern bedient. Jetzt handeln sie im Auftrag Putins, der sich nach der Krim auch noch die Schwerindustrie im Osten unter den Nagel reißen will. Und er möchte noch vor den ukrainischen Präsidentschaftswahlen Ende Mai vollendete Tatsachen schaffen, denn gegen eine demokratisch legitimierte Regierung hätte er es viel schwerer.
Aber vor allem will er eins: die Ukraine endgültig zerschlagen. Putin fühlt sich gedemütigt, weil die Mehrheit der undankbaren Ukrainer sich an Europa orientiert. So etwas nagt an einem Mann wie Putin, das vergißt er nicht.
Und einem Mann, der sich gedemütigt fühlt, das sollte man nicht vergessen, ist buchstäblich alles zuzutrauen.
Die Kanzlerin und ihr Außenminister haben die gewaltsame Annexion der Krim durch ihre milden Reaktionen praktisch abgesegnet. Daß man es selbst jetzt, wo der prorussische Pöbel offenbar aus Moskau den Marschbefehl bekommen hat und auf jeden losgeht, der ukrainisch bleiben will, daß man es also selbst jetzt noch bei sanften Mahnungen beläßt, zeigt, wie schwach Merkel in wirklich kritischen Situationen ist.
Für einen wie Putin ist dieses sanfte Säuseln aus Berlin nichts anderes als die Lizenz, jetzt Stück um Stück aus der Ukraine herauszubrechen.
Von dieser Lizenz wird er Gebrauch machen.