Schurkenstaaten unter sich

Die Rheinische Post fragt, ein bißchen naiv:

Bekommt Putin Rückendeckung aus China?

So eine Frage muß man wirklich nicht stellen, es sei denn, man hat die Außenpolitik der letzten Jahre verschlafen.

Schurkenstaaten halten immer zusammen!

Sie klammern sich aneinander – weil sie bei aller Verschiedenheit in einem einig sind: in ihrer Verachtung für Demokratie, freie Presse, unabhängige Richter und das Völkerrecht.

So kommt es zu Verbrüderungen, über die man nur staunen kann: Russen und Nordkoreaner, Chinesen und Syrer, Zimbabwer und Sudaner, Venezolaner und Iraner.

Der Herrscher aller Reußen fühlt sich in solcher Nachbarschaft offenbar sehr wohl, jedenfalls viel wohler als in der Nachbarschaft von Deutschland, Polen oder den USA. Er war immer ein Mann des kommunistischen Apparats, und da es diesen Apparat nicht mehr gibt, hat er sein Land nun allein im Würgegriff. Westliche Werte haben ihn in seiner Karriere nie interessiert – sein Koordinatensystem wird vom Willen zur Macht beherrscht.

Deshalb macht er gute Geschäfte mit fast allen anderen Schurkenstaaten der Welt – man denke nur an seine Waffenlieferungen an Iran und Syrien.

Putin gehört – anders als etwa Gorbatschow oder Jelzin – zu denen, die aus der Geschichte ihres Landes nichts gelernt haben. Für ihn ist der Zerfall der Sowjetunion nicht etwa eine Chance für die Freiheit gewesen, sondern der dunkelste Tag in der Geschichte seines Landes: Versailles und Dolchstoßlegende in einem. Er wird alles tun, um diese Schmach zu tilgen – auch mit brutaler Gewalt, wie man gerade sieht.

Und deshalb müssen wir alles tun, um ihn an seinen Plänen zu hindern.

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