Jetzt hast du die Ukraine erst einmal verloren, das stimmt. Aber deine subtropischen Winterspiele in Sotschi – die kann dir keiner mehr nehmen! Selbst der neue deutsche IOC-Präsident hat dir nur Honig ums Maul geschmiert. Also: Kopf hoch!
Und seien wir mal ehrlich, Wladimir Wladimirowitsch: in der ukrainischen Angelegenheit hast du wirklich einen ganz schönen Bockmist gebaut. Hast bis zum letzten Stündchen auf den Janukowitsch gesetzt, der wirklich kein geistiges Schwergewicht ist. Und dann hast du dich auch noch wie ein gewöhnlicher Straßenräuber verhalten, der möglichst viel aus dem Land herauspressen will: Liebe zu Rußland vor allem, und blinden Gehorsam: alles gegen deine Rubel. Das haben die Menschen in der Ukraine überhaupt nicht gemocht. Die Russen im Donezk-Becken vielleicht, die saugen die Korruption mit der Muttermilch ein. Aber im Lemberg und Kiew, da warst du untendurch.
Und wirst es noch lange sein.
Ach, eine Bitte hab ich noch, Wladimir Wladimirowitsch: kannst du dich nicht von deinem Außenminister Lawrow trennen? Der benimmt sich nämlich, obwohl er doch der Herr über deine Diplomaten ist, nicht etwa diplomatisch, sondern wie ein Elefant im Porzellanladen. Gerade hat er dem Westen „Erpressung“ der Ukraine vorgeworfen, während doch du selbst, Genosse Putin, wie ein gewöhnlicher Krimineller die Ukraine zur Raison bringen wolltest – in etwa so: entweder ihr spurt, ihr Ukrainer, oder es gibt keinen müden Rubel für euch!
Na ja, war nicht sehr geschickt, dein Versuch, aber das weißt du ja selbst.
Aber eines wird dir bleiben, Genosse Putin: die Winterspiele in Sotschi. Wenn du schon die aufsässigen Ukrainer nicht in deine Botmäßigkeit hast zurückbringen können, dann scheint doch jetzt für lange Zeit ein bißchen olympischer Glanz auf dein Gemüt.