Deutschland kaputt – jetzt kommen auch noch die Monstertrassen!

Es wird wahrscheinlich die größte Landschaftsvernichtung in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg: der Bau der Monstertrassen quer durch unser schönes Land. Schon die Windkraftanlagen – auch sie Monster sui generis – haben überall die bewaldeten Mittelgebirge als Orte der Erholung und als Lebensraum für Tiere schwer geschädigt und zum Teil gänzlich zerstört. Die neuen Gleichstromtrassen, die ja nur einen Teil des gesamten Trassenausbaus bilden, werden unseren schönen Mittelgebirgen den Rest geben. Die Dimensionen des ganzen Projekts (hier nachzulesen) übersteigen die menschliche Vorstellungskraft:

In den nächsten Jahren wollen die Betreiber von Hochspannungsnetzen 2800 Kilometer neue Stromautobahnen flächendeckend durch Deutschland ziehen und weitere 2900 Kilometer aufrüsten.

Die längste von ihnen nennt sich „Sued.Link-Trasse“ und soll einmal, von Norddeutschland bis nach Bayern, ca. 800 km lang werden.

Jetzt könnte es sein, daß jemand denkt: Hochspannungsleitungen haben wir doch auch jetzt schon, so schlimm sind die doch gar nicht. Aber vergessen Sie alles, was Sie bisher darüber wußten. Mit den guten alten Hochspannungstrassen, wie wir sie gewöhnt sind, haben diese jede Landschaft brutal zerstörenden Schneisen nichts mehr zu tun.

Jeder einzelne Mast soll etwa 70 m hoch sein – das entspricht, wenn man von ca. 3 m Höhe pro Etage ausgeht, einem Hochhaus mit 23 Stockwerken! Und die Breite der Trasse beträgt mindestens 1 km (!), wird aber höchstwahrscheinlich noch größer werden. Ich verweise auf einen Bericht in der Pegnitz-Zeitung, dort hat Andreas Preuß, der Sprecher des Netzbetreibers Amprion, erklärt, seine Gesellschaft habe fürs erste „nur einen etwa 1000 Meter breiten Korridor festgelegt“. Diese gewaltigen Schneisen, werden über Felder, Wälder und Autobahnen gehen und Deutschland brutal in mehrere Teile zerschneiden.

Buchstäblich nichts wird in unserem Land mehr so sein, wie es einmal war.

Es wird ein Leben zwischen Monsterwindrädern und Monstertrassen sein. Die vielen Menschen, die sich ehrenamtlich um ihre Heimat kümmern, die (ohne Lobby!) alte Fachwerkhäuser und gewachsene Natur- und Kulturlandschaften pflegen und um den Erhalt von Wäldern kämpfen – sie alle stehen dann auf verlorenem Posten.

Die Ingenieure ergreifen die Macht.

Sie haben kein Gespür für die ursprüngliche Schönheit der Natur, sie lieben allein, was technisch machbar ist (man denke nur an Kretschmanns „schöne Maschinen“!). Wie wichtig eine von technischen Anlagen unberührte Natur für die menschliche Seele ist, das ist ein Gedanke, der ihnen völlig fremd ist – und diese Ingenieursmentalität hat inzwischen auch fast alle Naturschutzverbände (zumindest ihre Funktionäre) ergriffen. BUND, Nabu und wie sie alle heißen – sie haben nicht die geringste Lust mehr, die Natur vor der Windkraftlobby zu schützen, im Gegenteil: sie reden wie die Lobby, sie handeln wie die Lobby, sie sind selbst zur Lobby der Windkraft geworden und blenden alle anderen Aspekte der Natur, die doch jahrzenhntelang der Grund ihres Handelns waren, völlig aus.

Es geht nur noch um die Energie, nicht mehr um die Natur.

Muß man deshalb verzweifeln? Noch nicht.

„Schon jetzt zittern Politiker und Netzbetreiber vor dem Zorn der Bürger“, liest man in der Presse. Denn die neuen Trassen werden alle Häuser in ihrer Nähe praktisch wertlos machen, auf jeden Fall unverkäuflich. Es gibt in Deutschland bei Gleichstromtrassen keine gesetzlichen Mindestabstände, deshalb – so der Sprecher von Amprion – geht man erst einmal von einem Abstand von je 35 Metern (!) auf beiden Seiten aus.

Wer wird schon ein Haus in der Nähe einer solchen Monstertrasse kaufen? Wer wird da eine Wohnung beziehen? Und wer möchte da wohnen bleiben? Diese Entwertung privaten Eigentums, die einer Enteignung  gleichkommt, interessiert keinen Lobbyisten der Windkraft, auch nicht die politische Klasse, die doch sonst so vehement das Recht auf Eigentum verteidigt. Der Sprecher von Amprion sagt dreist, bei Berücksichtigung der Schwingungen „könne theoretisch auch direkt unter der Trasse gebaut werden“. Man sollte, aber das nur nebenbei, die Befürworter, Nutznießer und Bauer dieser Trassen gesetzlich dazu zwingen, bis an ihr Lebensende mit ihren Familien direkt an oder unter der Trasse zu wohnen.

Die Möglichkeiten, sich gegen die Willlkürmaßnahmen des Staates zur Wehr zu setzen, werden schon jetzt immer mehr beschnitten. Gerade die Grünen, die bei Großprojekten wie Stuttgart 21 vehement für Bürgerbeteiligung eingetreten sind, helfen jetzt kräftig mit, diese Mitsprache da, wo sie ihnen nicht in den Kram paßt, zu erschweren. Sie denunzieren die Gegner der verhängnisvollen „Energiewende“ als Spießbürger, die nur ihren Besitzstand wahren wollen. Über Sinn und Unsinn der „Energiewende“ soll nicht mehr grundsätzlich diskutiert werden – das wäre ja noch schöner, wenn Hinz und Kunz klüger sein wollten als SPD, Grüne, Linke und Merkel zusammen! Nein, das alles ist für sie, und zwar aus niedrigen Beweggründen, unumkehrbar und alternativlos. Bürgerprotest ist zwar herzlich willkommen – aber nur, wenn er im Sinne der grünen Ideologie ausfällt!

Wir müssen also damit rechnen, daß die Mitsprache der Bürger, gerade beim Bau der gigantischen Stromtrassen, noch viel weiter eingeschränkt wird, als es heute schon der Fall ist. Klar, man wird überall sogenannte Informationsveranstaltungen einberufen, aber nicht etwa, um dann auf die Meinung der Bürger zu hören, sondern nur, um die Menschen auf Linie zu bringen und dabei den Anschein von echter Beteiligung zu erwecken. Man wird sie wie geistig Unmündige behandeln, die in ihrer Unwissenheit nicht verstehen, wie gut und segensreich die „Energiewende“ für sie ist. Und wenn sie nicht parieren, wird man rechtliche Mittel ergreifen, um jeden Widerstand zu ersticken. Daß es dabei zu einer Welle von Zwangsenteignungen zugunsten des angeblichen „Allgemeinwohls“ kommen wird, vermutet auch der Berliner Anwalt Peter Durinke (hier nachzulesen).

Es wird also, wie es Jasper von Altenbockum in der F.A.Z. genannt hat, zu einer „Planfeststellungsdemokratie“ kommen, in der ein betroffener Bürger kaum mehr in der Lage ist, sich gegen die staatlichen Maßnahmen  zu wehren – man wird es ihm so schwer wie möglich machen: undurchschaubar ist die Rechtslage bis dahin sowieso, der Ausgang bleibt ungewiß, der Rechtsweg teuer.

Der Schein der Mitsprache bleibt also bestehen, während die faktische Möglichkeit dazu ausgehöhlt oder ganz beseitigt wird.

Das ist in der Praxis, da es ja keine Parteien mehr gibt, die gegen die „Energiewende“ sind, nichts anderes als eine fürsorgliche Diktatur, die im Namen des salut public Widerspruch nicht mehr duldet.

Aber wir brauchen die Natur heute mehr denn je: eine Natur ohne Beton und Stahl , ohne Technik, ohne Windräder, ohne Strommasten. Wir können nicht glücklich sein ohne den Trost, den sie uns spendet.

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