Wer gar nichts weiß und gar nichts kann, der geht zu Post und Eisenbahn

Wie oft habe ich diesen Spruch in den 50er Jahren gehört! Mit Diskriminierungen ist man damals großzügig umgegangen, politisch korrekt war fast niemand. Wenn man den Spruch heute hört, wird einem eher wehmütig ums Herz.

Warum? Nicht weil er diskrimierend war – im Gegenteil. Wenn man die heutigen Angestellten der Deutschen Bahn – an den Fahrkartenschaltern etwa – betrachtet, die nicht mehr wissen, was ein Kursbuch ist, und fast nirgends in der Lage sind, dem Kunden den günstigsten Tarif von A nach B anzubieten, dann kann man nur träumen von einer Zeit, als noch richtige Bahnbeamte, die mit Herzblut bei der Sache waren, am Schalter gesessen haben. Die haben so geschwind durchs Kursbuch geblättert, daß einem fast schwindlig wurde – und hatten im Nu die beste Verbindung, auch wenn man zwei oder dreimal umsteigen mußte. Heute stieren die Damen und Herren nach ihrer Kurzausbildung auf den Bildschirm und verlieren sich im (absichtlich angelegten!) Tarifdschungel der Herren Mehdorn und Nachfolger.

Also, liebe Leut: sagt nur nicht, daß nach der Privatisierung alles besser wird.

Das Gegenteil ist der Fall.

PS: Die gedruckten Kursbücher mit allen deutschen Zugverbindungen wurden schon 2008 abgeschafft. Daß die elektronische Zugauskunft kein Ersatz für sie ist, weiß jeder Zugreisende aus leidvoller Erfahrung.

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