Hast ein ganzes Land gekauft für ein paar Milliarden – das soll dir erst einmal einer nachmachen, Wladimir Wladimirowitsch! Aber du kennst dich eben aus in solchen Sachen, weißt, wie man lockt und droht. Wie heißt es so schön: Zuckerbrot und Peitsche! Aber hör mal, Genosse Putin, das mit der Peitsche wär doch beim Janukowitsch gar nicht nötig gewesen. Sieht immer ein bißchen leidend aus, der arme Hund. Du weißt ja, Wladimir Wladimirowitsch: ich sehe mir gern Gesichter an. Ach was, ansehen – ich studiere sie! Und wenn ich sehe, was der Janukowitsch in letzter Zeit für ein Gesicht hat, dann sage ich dir: er leidet wie ein Hund. Ja, er leidet! Und warum? Weil er sich das alles einfacher vorgestellt hat. Wahlen gewinnen, alle Gegner ins Gefängnis sperren – und dann nur noch Geld verdienen, das war sein bescheidener Plan. Man hat ja Familie! Und wenn man Präsident ist, will natürlich jeder sein Scherflein haben. Wozu ist man sonst Präsident!
Aber dann kommt dieser Boxer und wiegelt die Menschen auf. Das war nicht vorgesehen! Der Janukowitsch ist ratlos.
Und da kommt deine große Stunde, Wladimir Wladimirowitsch. Du drohst dem armen Kerl nicht mehr, im Gegenteil: zuckersüße Versprechungen machst du ihm, schmierst ihm Honig ums Maul.
Da kann er natürlich nicht widerstehen, der Janukowitsch.
Und die Leute vom Maidan? Ach mit denen wird man auch noch fertig. Hast dem Janukowitsch bestimmt einiges aus deinem reichen Erfahrungsschatz verraten, gell? Sollen die sich ruhig erst einmal alles abfrieren im ukrainischen Winter! Können ja nicht ewig demonstrieren. Und wenn sie dann müd und durchgefroren und kraftlos sind, dann muß man halt die Spezialtruppen hinschicken. Wozu hat man die sonst?
Respekt, Wladimir Wladimirowitsch! Bist schon ein durchtriebener Kerl. Da kommt der Janukowitsch nicht mit. Man muß nur sein Gesicht studieren.
Ein armer Hund!