Der Sachverständigenrat – man spricht gern auch von den „Wirtschaftsweisen“ – hat in einer aufsehenerregenden Stellungnahme erklärt, die Heraufsetzung des Rentenalters auf 108 Jahre sei auf Grund der demographischen Entwicklung „unausweichlich“ (hier nachzulesen). Ohne diese Verlängerung, so der Vorsitzende, Wolfgang Franz,
seien die Herausforderungen der alternden Gesellschaft finanziell nicht zu meistern.
Einen Namen hat die neue Rente auch schon: Heesters-Rente.
Die Arbeitsagenturen arbeiten mit Hochdruck daran, ihre internen Strukturen dem zu erwartenden Ansturm der Versicherten durch neue Arbeitsteams anzupassen („90 plus“, „100 plus“). Barrierefrei seien die Häuser schon jetzt, heißt es dort, von daher sei man auf alles vorbereitet.
Die FDP begrüßt die Heesters-Rente ausdrücklich. „Die Zahl der Hundertjährigen ist in Deutschland schon jetzt höher als die der FDP-Wähler“, sagte FDP-Chef Rösler. „Diesem Problem müssen wir uns stellen.“
Auch Bundespräsident Wulff soll gesagt haben, daß die Heesters-Rente – ach, einen Moment, bitte, eben klingelt das Telefon. Das Bundespräsidialamt? Ja? Also kein Wort veröffentlichen? Nein, natürlich nicht. Nein, wir schreiben kein Wort darüber. Alles wird weggewulfft, Ehrenwort!
Also: unser Bundespräsident hat, wie wir erfahren haben, zur Heesters-Rente doch keine Stellungnahme abgegeben.
PS: Ich sehe gerade, daß ich mich in der Zahl geirrt habe. Das Renteneintrittsalter soll nicht auf 108, sondern nur auf 69 Jahre erhöht werden. Aber einen praktischen Unterschied macht das ja nicht, wenn schon 40jährige keine Chance mehr haben, einen Arbeitsplatz zu finden.