Warnung! Das weiter unten angeführte Zitat ist dazu geeignet, zarte Gemüter zu verletzen und die seelische Wohlbefinden vor allem von Frauen erheblich zu gefährden!
Im Jahr 1486 erschien in Speyer in lateinischer Sprache der Hexenhammer (Malleus maleficarum) des deutschen Dominikanermönchs Heinrich Kramer. Er faßte alles zusammen, was man damals über Hexen zu wissen glaubte, und gab damit den Hexenverbrennungen eine „wissenschaftliche“ Grundlage. Daß viel öfter Frauen als Männer sich der schwarzen Künste bedienten, erklärt Kramer mit dem Wesen des Weibes:
Was ist denn das Weib anderes als eine Vernichtung der Freundschaft, eine unentfliehbare Strafe, ein notwendiges Unglück, eine natürliche Versuchung, ein begehrenswertes Unheil, eine häusliche Gefahr, ein reizvoller Schädling, ein Weltübel, mit schöner Farbe bestrichen?
Das Zitat habe ich in Friedells Kulturgeschichte der Neuzeit (München 1927) entdeckt. Friedell selbst bemerkt, sicher zurecht, daß es sich bei der „tiefen Angst des Mannes vor seiner geheimnisvollen Gefährtin“ nur um ein religiös verkleidetes, sexuelles Problem handelt.
Es soll ja bis zum heutigen Tage eine Weltreligion geben, bei der die Angst vor der weiblichen Sexualität so groß ist, daß man die Frauen ins Haus oder in ein kerkerähnliches, blickdichtes Kleidungsstück einschließt.