Wer hätte gedacht, daß im Europa des 21. Jahrhunderts ein Regime auf die Idee kommen könnte, die bestehenden Grenzen unter Einsatz militärischer Gewalt zu verändern und sich ein Stück des Nachbarlandes einzuverleiben?
Und wer hätte gedacht, daß ausgerechnet ein prominenter Sozialdemokrat dazu sein verständnisvolles Plazet gibt?
So wird Gerhard Schröder zitiert (hier nachzulesen):
Die Krim ist altes russisches Territorium.
Man könne, so der Altkanzler weiter, „die juristische Auffassung vertreten, dass das nicht Abtrennung war, sondern eine durch die Bevölkerung genehmigte, also keine aggressive“ Handlung.
Man male sich einmal aus, was geschähe. wenn die Staaten Mitteleuropas nach dieser Maxime handelten. Sind nicht Schlesien, das Sudetenland und Ostpreußen „altes deutsches Territorium“? Und wer könnte nicht alles auf diese Art eine „Abtrennung“ Südtirols versuchen? Von Polen und dem Baltikum ganz zu schweigen!
Nein, was Schröder da äußert, ist nicht nur die kaum verbrämte Rechtfertigung eines beispeillosen Bruchs des Völkerrechts, es ist, wenn man bedenkt, daß Schröder als Ausichtsratsmitglied des russischen Ölkonzerns Rosneft in Putins Diensten steht, zugleich ein Zeichen des moralischen Niedergangs.