Die gute alte Rama, die es schon seit fast einem Jahrhundert gibt, ist auch nicht mehr das, was sie einmal war.
Lesen Sie einmal genau durch, was auf der Packung steht – das Wort „Margarine“ werden Sie vergeblich suchen. Seit 2007 wird – wie man aus der Wikipedia erfährt – nicht mehr deklariert, aus welchen Rohstoffen die pflanzlichen Öle und Fette stammen. Die Rama darf sich nicht mehr Margarine und schon gar nicht Pflanzenmargarine nennen, sie ist nur noch ein Streichfett. Neben vielen stilisierten bunten Blümchen und den üblichen Marketingsprüchen findet sich der nebulöse, nichtssagende Hinweis: „3 Pflanzenöle“.
Daß der Unilever-Konzern so schweigsam geworden ist, mag seine Gründe haben. Nach Informationen der Organisation Rettet den Regenwald e.V. kauft Unilever für seine Rama neuerdings Palmöl vom skrupellosen Palmöl-Konzern Wilmar International.
Wilmar arbeitet eng mit korrupten indonesischen „Sicherheitskräften“ zusammen, läßt Kleinbauern vertreiben und Regenwald roden, alles nur mit dem einen Ziel: Anbaufläche für immer mehr (und immer größere) Ölpalmplantagen zu bekommen. Wenn sich indigene Völker und Kleinbauern gegen die Vertreibung wehren, läßt der Konzern die gefürchtete Spezialeinheit „Brimob“ gegen sie aufmarschieren – so gerade wieder, wie Rettet den Regenwald berichtet, in der Siedlung Sungai Beruang auf Sumatra geschehen. Die Menschen wurden vertrieben, das Dorf zerstört.
Die Vernichtung der natürlichen Vegetation für die Ölpalm-Monokulturen hat inzwischen in Asien, Afrika und Südamerika dramatische Ausmaße angenommen. Hier könnte nur ein uneingeschränktes Importverbot für Palmöl Abhilfe schaffen, aber die Hoffnung darauf ist illusorisch.
Deshalb muß man sich einstweilen mit kleinen Schritten behelfen. Man kann auf dieser Internetseite einen Brief an Unilever schreiben. Und man kann, wie wir das tun, ab sofort auf den Kauf dieses „Streichfetts“ verzichten – jedenfalls so lange, bis Unilever verbindlich erklärt, daß es auf die Verwendung von Palmöl verzichtet.
Der Verbraucher hat viel mehr Macht, als er glaubt. Gerade in Deutschland, wo die Konkurrenz im Lebensmittelsektor groß ist, sollten wir davon auch Gebrauch machen – gerade wenn es um einen Fall von globaler Bedeutung geht.