Niemand kann etwas gegen ein frommes Gebet haben.
Oder doch?
In unseren Medien wird nun schon seit Jahren der Begriff „Freitagsgebet“ verwendet (türkisch cuma namazı). Das ist eine unzulässige Übertragung alter christlich-jüdischer Begriffe auf eine völlig andere Religion. Ähnliches geschieht tagtäglich in unseren Zeitungen, etwa wenn Selbstmordattentäter nicht als Mörder, sondern als „Märtyrer“ bezeichnet werden (man übernimmt einfach den verfälschenden muslimischen Wortgebrauch), oder wenn ein Imam, der gegen die „Ungläubigen“ hetzt, allen Ernstes das Prädikat „Geistlicher“ erhält.
Dabei muß man doch nur beobachten, wie die Muslime in Zeiten politischer Spannungen aus diesem „Freitagsgebet“ herauskommen. Hat man sie da zu Frieden und Versöhnung angehalten? Jeder weiß, daß das Gegenteil der Fall ist.
Gerade hat man es nach Trumps Jerusalem-Entscheidung wieder einmal sehen können: in diesem „Gebet“, das nun wirklich kein Gebet in unserem Sinne ist, wird eher zu Unfrieden aufgerufen, zu Haß auf die „Ungläubigen“, auf die USA und natürlich und vor allem auf Israel. Nicht friedlich gestimmt verlassen deshalb viele Muslime die Moschee nach dem Freitagsgebet, sondern haßerfüllt: weil der Imam sie aufgestachelt und aufgehetzt hat.
Also bitte, liebe Jounalisten: hört endlich auf, die alten jüdisch-christlichen Begriffe naiv (und ohne Anführungszeichen!) auf die islamische Welt anzuwenden.