Auch wenn es eigentlich ein Sakrileg ist, einen Satz des großen Shakespeare („Frailty, thy name is woman“) umgewandelt auf einen Menschen wie Trump zu münzen: sei’s drum.
Trump hat vor ein paar Tagen in einer seiner peinlich-pompös inszenierten Zeremonien eine executive order unterzeichnet, die Herkunft und Religionszugehörigkeit ausdrücklich zum Kriterium der Einwanderung macht. Daß aber (mit Ausnahme der indianischen Ureinwohner) alle Amerikaner Einwanderer oder Nachfahren von Einwanderern sind, interessiert diesen (man beachte mein Understatement!) historisch wie geographisch nicht besonders begabten Präsidenten wenig.
Aber was läßt ihn dann vor laufenden Kameras zur güldenen Feder greifen?
Sieben Staaten hat er herausgegriffen: Irak, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Syrien und den Jemen. Aber warum nicht Saudi-Arabien, dessen Sunnismus Salafisten und Terroristen auf der ganzen Welt beflügelt? Warum nicht Pakistan, Afghanistan? Wer hat nach welchen Kriterien diese Liste fabriziert? Trump selbst, für den Belgien „eine wunderschöne Stadt“ ist, bestimmt nicht.
Es gehe bei dem Einreiseverbot, sagt er, um den „Schutz der Nation vor der Einreise ausländischer Terroristen in die Vereinigten Staaten“. So könne verhindert werden, daß „radikale islamische Terroristen“ ins Land kämen.
Klar, es ist ja ein offenes Geheimnis, daß alle Terroristen der Welt unter ihrem Echtnamen und mit Visum und Greencard offiziell in die USA einreisen. Diesen Weg hat ihnen Trump jetzt verwehrt. Bravo!
Christliche Flüchtlinge aus muslimischen Ländern dürfen aber einen Einreiseantrag stellen. Donald J. Trump als Beschützer der Christenheit – das ist, wenn mir ein weiterer Vergleich gestattet ist, als sehe man in einem Höcke den Retter des christlichen Abendlandes.