Kennen Sie den Kleingartenverein „Am Trajuhnschen Bach“ in Wittenberg? Nein?
Daß der Name des Vereins fast ein bißchen nach Migrationshintergrund klingt, täuscht gewaltig. Denn der Verein will deutsch bleiben, durch und durch deutsch. Es seien schon genug Rußlanddeutsche da, deshalb könne man einen Unternehmer mit Wurzeln im Libanon, der am Trajuhnschen Bach sein Gemüse ziehen wollte (und auch noch den in Sachsen-Anhalt ungewöhnlichen Vornamen Ali trägt!), auf keinen Fall aufnehmen.
Wir wollen keine Ausländer.
Ein Einzelfall ist das nicht, wie man hier nachlesen kann:
Der Unternehmer mit libanesischen Wurzeln, der seit 26 Jahren einen deutschen Pass hat, ist offenbar kein Einzelfall in der Stadt. Eine Flüchtlingsbetreuerin habe von einem Mann aus Syrien berichtet, dessen Bewerbung um einen Garten von einem anderen Verein abgelehnt worden sei. Die Betreuerin sagte, ein Gespräch des Syrers mit den Verantwortlichen sei „abgelaufen wie ein Verhör. Er wurde gefragt, ob seine Frau Kopftuch trage oder verschleiert sei“. Per Mail habe der Mann dann die Ablehnung erhalten. „Zur Begründung hieß es, Gärten sind für Ausländer nicht vorgesehen“, so die Betreuerin.
Ach, manchmal denke ich (wenn ich den Gedanken auch aus politischen und moralischen Gründen gleich wieder verwerfe!), so eine Mauer zwischen West und Ost wäre doch gar nicht so schlecht.