Der Islam und die Musik

Wir waren gestern abend in einem Konzert, das die Musikschule unseres Städtchens jedes Jahr in der Adventszeit veranstaltet. Kinder und Jugendliche haben vorgeführt, was sie in ihren Kursen am Klavier, an der Gitarre oder an der Geige gelernt haben. Manche von ihnen hat man gar nicht gesehen, weil sie kleiner als ihr Instrument waren! Sie haben alle wunderbar gespielt, und das gemeinsame Musizieren macht ihnen sichtlich Spaß.

Leider ist das nicht überall auf der Welt so.

Ich habe gestern an dieser Stelle über den Leiter einer italienischen Gesamtschule berichtet, der aus Rücksicht auf seine muslimischen Schüler das traditionelle Adventssingen an seiner Schule abgesagt hat. Darüber waren auch die meisten muslimischen Eltern traurig – aber nicht alle.

Im Turiner Stadtteil Porta Palazzo, wo es ein eigenes Musikprogramm gibt, das Kinder verschiedener Religionen beim Musizieren zusammenführen soll, lassen viele muslimische Eltern die Behörden auflaufen. „Westliche Musik“ widerspreche dem Islam, heißt es da. Und ein Imam in Vicenza wies seine Zöglinge gar an, sich während des Musikunterrichts die Ohren zuzuhalten.

Solche Imame (und erst recht solche Eltern!) verweigern ihren Kindern eine ganze Dimension des Lebens, denn Musik ist nicht zu ersetzen – schon gar nicht durch das stumpfsinnige Auswendiglernen des Korans. Wenn sich die Kinder schon die Ohren zuhalten sollen, dann besser in der Koran- als in der Musikschule.

PS:  An dem Musikschulkonzert haben einige Kinder „mit Migrationshintergrund“ teilgenommen, aber kein einziges aus einer muslimischen Familie.

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