Lieber Genosse Putin!

Jetzt sag mal: schämst du dich eigentlich manchmal? Natürlich nicht öffentlich, das geht ja nicht, aber vielleicht in einer stillen Stunde in deinem güldenen Palast? Denkst du ab und zu daran, was für ein elender Herrscher du bist?

Da läßt du deine Hofschranzen, die sich doch allen Ernstes „Richter“ (!) nennen, einen ukrainischen Regisseur namens Oleh Senzow zu 20 Jahren Lagerhaft verurteilen, weil er auf der Krim gegen die Annexion seiner Heimat protestiert, die du ihm gestohlen hast. Er hat nur zu Protesten aufgerufen, nichts sonst! Wahrscheinlich, so stelle ich mir das vor, hat man dem „Richter“ vor dem Urteilsspruch ein Zettelchen zugesteckt mit dem erwünschten Urteil und der scheinheiligen Begründung. „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ hat darauf gestanden.

Erinnerst du dich an den lästigen Blogger Alexei Nawalny? Natürlich erinnerst du dich. Er ist eine Zecke in deinem Fleisch. Und auch sein „Richter“ hat damals so ein Zettelchen bekommen – „Holzdiebstahl“ hat darauf gestanden.

Ja, ein Herrscher wie du kann sich auch die dreistesten Lügen leisten.

Ich halte es mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Der hat nach der Verkündung des Schandurteils (und es ist deine Schande, Wladimir Wladimirowitsch!) dem Angeklagten geschrieben:

Warte ab, Oleh! Es wird eine Zeit kommen, in der diejenigen, die diesen Prozeß gegen dich organisiert haben, selbst auf der Anklagebank sitzen.

Und ich, lieber Genosse Putin, möchte diesen Tag unbedingt noch erleben.

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