„Der Beleidigte Edathy“

Kann mir einmal jemand sagen, seit wann Journalisten nicht mehr rechtschreiben können? Gerade die Online-Redakteure fast aller großen Tageszeitungen schreiben ein so fehlerhaftes Deutsch, daß man damit einen ganzen Blog füllen könnte.

Diesmal ist es die Südwest Presse aus Ulm. Genauer: die

Südwest Presse Online-Dienste GmbH.

Mit dem Namen fängt es schon an: natürlich muß es Südwest-Presse (oder Südwestpresse) heißen. Daß man zwei Substantive ohne jede Verbindung nebeneinanderstellt, das geht im Deutschen gar nicht – es sei denn, daß einem die eigene Muttersprache völlig wurscht ist. Es ist ein modischer Anglizismus aus der Werbebranche, der bei einer Zeitung einfach nur peinlich ist.

Dazu paßt eine Überschrift der „Südwest Presse“ von heute:

Der Beleidigte Edathy.

Welcher (Sprach-) Teufel den Herrn Redakteur – oder die Frau Redakteurin – geritten hat, ausgerechnet in der Überschrift ein ganz normales Adjektiv großzuschreiben, weiß ich nicht. Daß aber die Sprache des Journalismus gerade in den Online-Ausgaben immer mehr verkommt, ist nicht mehr zu leugnen.

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